Das Blutgericht
anonyme
Un'altra versione del canto, in grafia dell'epoca e con qualche... | |
DAS BLUTGERICHT Hier im Ort ist das Gericht, Viel schlimmer als die Femen, Wo man nicht mehr ein Urteil spricht, Das Leben schnell zu nehmen. Hier wird der Mensch langsam gequält, Hier ist die Folterkammer, Hier werden Seufzer viel gezählt Als Zeugen vom dem Jammer. Die Herren Zwanziger die Henker sind, Die Dierig, ihre Schergen, Davon ein jeder tapfer schind't, Anstatt was zu verbergen. Ihr Schurken all, ihr Satansbrut! Ihr höllischen Kujone! Ihr freßt der Armen Hab und Gut, Und Fluch wird euch zum Lohne! Ihr seid die Quelle aller Not, Die hier den Armen drücket, Ihr seid's, die ihr das trockne Brot Noch von dem Munde rücket. Was kümmert's euch, ob arme Leut Kartoffeln kauen müssen, Wenn ihr nur könnt zu jeder Zeit Den besten Braten essen? Kommt nun ein armer Webersmann, Die Arbeit zu besehen, Find't sich der kleinste Fehler dran, Wird's ihm gar schlecht ergehen. Erhält er dann den kargen Lohn, Wird ihm noch abgezogen, Zeigt ihm die Tür mit Spott, und Hohn Kommt ihm noch nachgeflogen. Hier hilft kein Bitten, hilft kein Flehen, Umsonst sind alle Klagen; Gefällt's euch nicht, so könnt ihr gehn, Am Hungertuche nagen. Nun denke man sich diese Not Und Elend dieser Armen; Zu Hause keinen Bissen Brot Ist das nicht zum Erbarmen? Erbarmen? Ha! ein schön Gefühl, Euch Kannibalen! fremde; Ein jeder kennt schon euer Ziel: Es ist der Armen Haut und Hemde. O! Euer Geld und euer Gut, Das wird dereinst zergehen Wie Butter an der Sonne Glut, Wie wird's um euch dann stehen? Wenn ihr dereinst nach dieser Zeit, Nach diesem Freudenleben, Dort, dort in jener Ewigkeit Sollt Rechenschaft abgeben? Doch ha! sie glauben an keinen Gott, Noch weder an Höll und Himmel, Religion ist nur ihr Spott, Hält sich ans Weltgetümmel. Ihr fangt stehts an zu jeder Zeit, Den Lohn herabzubringen, Und andre Schurken sind bereit, Eurem Beispiel nachzuringen. Der Reihe nach folgt Fellmann nach, Ganz frech ohn' alle Bande, Bei ihm ist auch herabgesetzt Der Lohn, zur wahren Schande. Die Gebrüder Hofrichter sind, Was soll ich ihnen sagen? Nach Willkür wird auch hier geschind't, Dem Reichtum nachzujagen. Und hat auch einer noch den Mut, Die Wahrheit nachzusagen, Dann kommt's so weit, es kostet Blut, Und dann will man verklagen. Herr Cammlott, Langer genannt, Der wird dabei nicht fehlen, Einem jeden ist es wohl bekannt, Viel Lohn mag er nicht geben. Wenn euch, wie für ein Lumpengeld, Die Ware hingeschmissen, Was euch dann zum Gewinne fehlt, Wird Armen abgerissen. Sind ja noch welche, die der Schmerz Der armen Leut bewegt, In deren Busen noch ein Herz Voll Mitgefühle schlägt. Die müssen, von der Zeit gedrängt, Auch in das Gleis einlenken, Der andern Beispiel eingedenk Sich in dem Lohn einschränken. Ich sage, wem ist's wohl bekannt, Wer sah vor zwanzig Jahren Den übermüt'gen Fabrikant In Staatskarossen fahren? Sah man dort wohl zu jeder Zeit Paläste hoch erbauen? Mit Türen, Fenstern, prächtig weit, Ist's festlich anzuschauen! Wer traf wohl dort Hauslehrer an Bei einem Fabrikanten? In Livreen Kutscher angetan, Staats-Domestiken, Gouvernanten! | DAS BLUTGERICHT Hier im Ort ist ein Gericht, viel schlimmer als die Vehme wo man nicht erst ein Urtheil spricht, das Leben schenn zu nehmen Hier wird der Mensch langsam gequält, hier ist die Folterkammer hier werden Seufzer viel gezählt als Zeuge von dem Jammer Hier Herren Zwanziger die Henker sind, die Diener ihre Schergen davon ein jeder tapfer schindt, anstatt was zu verbergen Ihr Schurken all, ihr Satansbrut, ihr höllischen Dämone ihr freßt den Armen Hab und Gut, und Fluch wird Euch zum Lohne Ihr seyd die Quelle aller Noth, die hier den Armen drücket Ihr seyd´s, die ihm das trockene Brot noch vor dem Mund wegrücket Kömmt nun ein armer Weber an, die Arbeit wird besehen findt sich der kleinste Fehler dran, so ist`s um Euch geschehen Erhält er dann den kargen Lohn wird ihm noch abgezogen zeigt ihm die Thür, und Spott und Hohn kommt ihm noch nachgeflogen Hier hilft kein Bitten und kein Flehn, umsonst ist alles Klagen gefällt’s euch nicht, so könnt ihr geh’n, am Hungertuche nagen Nun denke man sich diese Noth und Elend solcher Armen zu Hause oft kein Bissen Brodt, ist das nicht zum Erbarmen ? Erbarmen, ha! Ein schön Gefühl, euch Kannibalen fremde, und jedes kennt schon Euer Ziel, der Armen Haut und Hemde O, Euer Geld und Euer Gut, das wird dereinst vergehen wie Butter an der Sonne Gluth ,wie wird`s dann um Euch stehen Wenn ihr dereinst nach dieser Zeit, nach diesem Freudenleben Dort, dort in jener Ewigkeit, sollt Rechenschaft abgeben Doch ha, sie glauben keinen Gott noch weder Hölle, Himmel, Religion ist nur ihr Spott, hält sich an´s Weltgetümmel. Ihr fangt stets an zu jeder Zeit, den Lohn herabzubringen und andere Schurken sind bereit, dem Beispiel nachzuringen Der Reihe nach folgt Fellmann jetzt, ganz frech ohn alle Bande bei ihm ist auch herabgesetzt, das Lohn zur wahren Schande Die Gebrüder Hoferichter hier, was soll ich von ihn´n sagen geschindet wird hier nach Willkühr, dem Reichtum nachzujagen Und hat ja Einer noch den Muth, die Wahrheit Euch zu sagen so kommt´s soweit, es kostet Blut, und den will man verklagen Herr Kamlot, Langer genannt, der wird dabei nicht fehlen Einem jeden ist es wohlbekannt, viel Lohn mag er nicht zählen Von Euch wird für ein Lumpengeld die Ware hingeschmissen was Euch dann zum Gewinne fehlt, wird Armen abgerissen Sind ja noch welche, die der Schmerz der armen Leut beweget in deren Busen noch ein Herz voll mitgefühle schläget Die müssen von der Zeit gedrängt auch in das Gleis einlenken und Eurer Beispiel eingedenk sich in den Lohn einschränken Ich frage: Wem ist’s wohlbekannt, wer sah vor zwanzig Jahren den übermüthgen Fabrikant in Staatskarossen fahren? Sah man wohl dort zu jener Zeit Paläste hocherbauen Mit Thüren, Fenstern prächtig weit, fast fürstlich anzuschauen. Wer traf wohl da Hauslehrer an, bei einem Fabrikanten Mit Livreen Kutscher angetan, Domestiken, Gouvernanten ? |