Ballade von der Billigung der Welt
Bertolt BrechtOriginale | Versione italiana ridotta nella traduzione di Giorgio Strehler,... |
BALLADE VON DER BILLIGUNG DER WELT 1 Ich bin nicht ungerecht, doch auch nicht mutig Sie zeigten mir da heute ihre Welt Da sah ich nur den Finger, der war blutig Da sagt ich eilig, daß sie mir gefällt. 2 Den Knüppel über mir, die Welt vor Augen Stand ich vom Morgen bis zur Nacht und sah. Sah, daß als Metzger Metzger etwas taugen Und auf die Frage: Freut's dich? sagte ich: Ja. 3 Und von der Stund an sagt ich ja zu allen Lieber ein feiger als ein toter Mann. Nur um in diese Hände nicht zu fallen Billigte ich, was man nicht billigen kann. 4 Ich sah den Junker mit Getreide wuchern Hohlwangig Volk zog vor ihm tief den Hut. Ich sagte laut, umringt von Wahrheitssuchern: Er ist ein wenig teuer, aber gut. 5 Die Unternehmer dort: nur jeden dritten Können sie brauchen und verwerten sie. Ich sagte den Nichtunternommenen: Die müßt ihr bitten Ich selbst versteh nichts von Ökonomie. 6 Sah ihre Militärs, Raubkriege planend Die man aus Feigheit frei herumgehn ließ. Ich trat vom Gehsteig und rief, Böses ahnend: Hut ab! Die Herrn sind technische Genies! 7 Die Volksvertreter, die den hungrigen Wählern Versichern, daß es durch sie besser wird Ich nenn sie gute Redner, sag: Sie haben Gelogen nicht, sie haben sich geirrt. 8 Sah die Beamten, schimmelangefressen Ein Riesenjauchenschöpfrad halten sie in Schwung Selbst schlecht entlohnt für Treten und für Pressen: Ich bitt für sie hiermit um Aufbesserung. 9 Dies soll die Polizisten nicht verstören Ihnen und selbst den Herren vom Gericht Reich ich das Handtuch für die blutigen Hände Damit sie sehen, auch sie verleugn' ich nicht. 10 Die Richter, die das Eigentum verteidigen Versteckend unterm Richtertisch die blutigen Schuh Will ich, da ich nicht darf, auch nicht beleidigen Doch tu ich's nicht, weiß ich nicht, was ich tu. 11 Ich sag: Die Herren kann man nicht bestechen - Durch keine Summe! Und zu keiner Zeit!- Zu achten das Gesetz und Recht zu sprechen. Ich frag: Ist das nicht nicht Unbestechlichkeit? 12 Dort, drei Schritt vor mir, seh ich einige Rüpel Die schlagen ein auf Weib und Greis und Kind. Da seh ich eben noch: sie haben Gummiknüppel Da weiß ich, daß es keine Rüpel sind. 13 Die Polizei, die mit der Armut kämpft Damit das Elend uns nicht überschwemmt Hat alle Hände voll zu tun. Wenn sie mich Vor Diebstahl schützt - für sie mein letztes Hemd. 14 Nachdem ich so bewiesen, daß in mir kein Arg ist Hoff ich, daß ihr mir durch die Finger seht Wenn ich mich jetzt zu jenen auch bekenne Von denen Schlimmes in der Zeitung steht 15 Den Zeitungsschreibern. Mit dem Blut der Opfer Schmieren sie's hin: die Mörder sind es nicht gewesen. Ich reiche euch die frisch bedruckten Blätter Und sag: Ihr Stil ist aber gut, ihr müßt es lesen. 16 Der Dichter gibt uns seinen Zauberberg zu lesen. Was er (für Geld) da spricht, ist gut gesprochen! Was er (umsonst) verschweigt: die Wahrheit wär's gewesen. Ich sag: Der Mann ist blind und nicht bestochen. 17 Der Händler dort, beschwörend die Passanten: Nicht meine Fische stinken, sondern ich! Braucht selber keinen faulen Fisch zu fressen. So, den Halt ich mir warm, vielleicht verkauft er mich. 18 Dem Mann, halb von Furunkeln aufgegessen Kaufend ein Mädchen mit gestohlenem Geld Drück ich die Hand vorsichtig, aber herzlich Und danke ihm, daß er das Weib erhält. 19 Die Ärzte, die den kranken Armen Wie Angler den zu kleinen Fisch Wegwerfen, kann ich krank nicht missen Ich leg mich ihnen hilflos auf den Tisch. 20 Die Ingenieure, die das Fließband legen Das den dran Schuftenden die Lebenskraft entführt Lob ich des technischen Triumphes wegen. Der Sieg des Geistes ist's, der mich zu Tränen rührt. 21 Ich sah die Lehrer, arme Steißbeintrommler Formen das Kind nach ihrem Ebenbild. Sie kriegen ihr Gehalt dafür vom Staate. Sie müßten hungern sonst. Daß sie mir keiner schilt! 22 Und Kinder seh ich, die sind vierzehn Jahre Sind groß wie sechs und reden wie ein Greis. Ich sag: so ist's. Doch auf die stumme Frage: Warum ist's so? sag ich, daß ich's nicht weiß. 23 Die Professoren, die mit schönen Worten Rechtfertigen, was ihr Auftraggeber macht Von Wirtschaftskrisen sprechend statt von Morden: Sie sind nicht schlimmer, als ich mir's gedacht. 24 Die Wissenschaft, stets unser Wissen mehrend Welches dann wieder unser Elend mehrt Verehre man wie die Religion, die unsere Unwissenheit vermehrt, und die man auch verehrt. 25 Sonst nichts davon. Die Pfaffen stehn mir nahe. Sie halten hoch durch Krieg und Schlächterei'n Den Glauben an die Lieb und Fürsorg droben. Es soll dies ihnen nicht vergessen sein. 26 Sah eine Welt Gott und den Wucher loben Hörte den Hunger schrein: Wo gibt's was? Sah Sehr feiste Finger deuten nach oben. Da sagt' ich: Seht ihr, es ist etwas da! 27 Gewisse Sattelköpfe, die vor Zeiten George Grosz entwarf, sind, hör ich, auf dem Sprung Der Menschheit jetzt die Gurgel durchzuschneiden. Die Pläne finden meine Billigung. 28 Ich sah die Mörder und ich sah die Opfer Und nur des Muts und nicht des Mitleids bar Sah ich die Mörder ihre Opfer wählen Und schrie: Ich billige das, ganz und gar! 29 Ich sah sie kommen, seh den Zug der Schlächter Will doch noch brüllen: Halt! Und da, nur weil Ich weiß: es stehen, Hand am Ohr, da Wächter Hör ich mich ihm entgegenbrüllen: Heil! 30 Da Niedrigkeit und Not mir nicht gefällt Fehlt meiner Kunst in dieser Zeit der Schwung Doch zu dem Schmutze euren schmutzigen Welt Gehört - ich weiß es - meine Billigung. | LA CANZONE DEL BENE STARE AL MONDO Non sono un mostro, nemmeno un santo Il mondo va mostrato come è Appena un attimo, una goccia di sangue E io ho detto «Va bene anche per me» Con il carnefice davanti agli occhi Stavo a guardare sempre, notte e dì Visto il beccaio come macellava Se questo è il mondo, a me piace così Da quel momento ho detto sì a tutti E’ meglio un vile che un eroe morto Per non cadere nelle mani a quei signori Batto le mani a qualsiasi torto I colonnelli studiano nuove guerre E per viltà nessuno muove un dito Io a testa alta e con il petto in fuori Ho detto «Viva i nostri difensori!» I deputati dicono agli elettori Che grazie a loro tutto cambierà Non cambia niente ma io dico subito «Non è colpa loro, è la realtà» Nei tribunali i tutori della legge Condannano chi ruba per la fame Santa è la Proprietà, Sacro il Possesso Così tu dici «Anch’io farei lo stesso» Son poliziotti che difendon l’ordine Bastione indomito per la marmaglia Io sciolgo inni «Viva la polizia!» (Finchè protegge la roba mia) E gli scienziati studian giorno e notte E preparan le armi di domani Poi c’è chi le adopera, la colpa non è loro Fanno assai bene a lavarsene le mani E non chiedetemi se voglio bene ai preti Come fareste a viverne senza? Senza qualcuno che in mezzo alle disgrazie Ti ricordasse che c’è la Provvidenza Ma intanto avanza l’imbianchino ed io Vorrei gridare «Attenti!» e invece mai Lascio che altro mi esca dalla bocca Che quel che gridan tutti e grido «Heil!» E mi rifiuto di veder delitti E di soffrire per le vostre pene Se questo è il mondo che voi difendete In questo vostro mondo so star bene |