L'Internationale
Eugène PottierTEDESCO / GERMAN 4 | |
DIE INTERNATIONALE Auf! Auf! Ihr glückbetrog'nen Toren; Auf! Sklaven ihr der Hungerzunft! Hört ihr's im Krater nicht rumoren? Zum Durchbruch kommt die Weltvernunft. Raumt auf mit allem morschen Plunder! Und vorwärts mit der Kraft des Stiers! Die alte Welt zerfall' wie Zunder, Wir waren nichts und jetzt sind wir's! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Es kann uns kein Erlöser retten, Nicht Gott, noch Cæsar, kein Idol. Erlöst Euch selbst aus Euren Ketten! Schaefft selbst der Allgemeinheit Wohl! Der Räuber, allzulang umfriedet, Gab endlich uns die Beute preis! Blast nur das Feuer an und schmiedet Das Eisen noch, solang es heiß! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Der Staat erdrückt, Gesetz ist Schwindel! Die Steuern trägt der Arbeitsknecht. Man kennt nur Reiche und Gesindel, Und Phrase ist "des Armen Recht." Die Gleichheit soll den Bann vernichten! Und für das kommende Geschlecht Gilt: "Keine Rechte ohne Pflichten" Und: "Nichts von Pflicht mehr, wo kein Recht!" Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Die Minenherrn und Schlotbarone In ihrem Hochmut ekelhaft, Was taten sie auf ihrem Throne, Als auszusaugen uns're Kraft? Was wir gefördert, schließt die Klicke In ihren Panzergeldschrank ein, Und glüh'n danach des Volkes Blicke So fordert's nur zurück, was sein! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Die Herrschgewalt hat uns benebelt, Krieg ihnen, Frieden uns allein! In Streik sei die Armee geknebelt, Den Kolben hoch! In ihre Reih'n! Wenn uns zu Helden zwingen wollen Die Kannibalen, wagt das Spiel! Wir werden feuern! Und dann sollen Sie selbst sein uns'rer Kugeln Ziel! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Arbeiter! Bauern! Eilt geschlossen Zur Proletarierpartei! Die Welt gehört den Werkgenossen, Und mit den Drohnen ist's vorbei. Wieviel wir auch verloren haben, Es kommt der Morgen, der die Schar Der Eulen fortjagt und der Raben! Aufflammt die Sonne hell und klar! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! Nun kämpft zum letzten Male! Stürmt an! Schon winkt uns dort Die Internationale, Der Menschheit Ziel und Hort! | Die Internationale Von Eugen Pottier. Frei übersetzt von Rudolf Lavant. Lied der französischen Sozialisten. Komponirt von Degeyter. Empor, ihr Enterbten der Erde! Ihr Sklaven des Hungers, empor! Und der Ausbruch des Kraters, er werde Vernichtend wie niemals zuvor! Das Alte ist faul und verrottet — Reißt das morsche Gerümpel denn ein! Und wir, die man tritt und verspottet, Wir werden die Herrschenden sein! Auf zum letzten Kampfe Schließet Eure Reih’n, Die Internationale Wird dann die Losung sein. Keine Gottheit zerbricht uns’re Ketten, Kein Cäsar wird je, kein Tribun Aus entnervendem Elend uns retten. Wir müssen es selber thun! Nur dann ist uns Wohlfahrt beschieden, Nur dann lacht der Diebe der Fleiß, Wenn wir selber das Eisen zu schmieden Verstehen, so lange es heiß. Auf zum letzten Kampfe Schließet Eure Reih’n, Die Internationale Wird dann die Losung sein. Der Staat, die Gesetze erbarmen Der duldenden Massen sich nicht. Wo giebt es ein Recht für den Armen? Wo bindet den Reichen die Pflicht? Man verdammt uns zum Loose der Knechte, Doch die Gleichheit, die zürnende, spricht: Hinfort keine Pflicht ohne Rechte, Hinfort auch kein Recht ohne Pflicht! Auf zum letzten Kampfe Schließet Eure Reih’n, Die Internationale Wird dann die Losung sein. Die Herren der Gruben und Schienen, Sie werden von Schmeichlern geehrt — Doch wo ist die Arbeit erschienen Daneben nach Würde und Werth? Sie füllte die Kisten und Kasten Der Bande, die nie wir gerührt. Wenn wir sie des Mammons entlasten, So wird uns nur, was uns gebührt. Auf zum letzten Kampfe Schließet Eure Reih’n, Die Internationale Wird dann die Losung sein. Die Erde gehört nur dem Schweiße, Der von brennenden Sternen fiel. Und wer da zu stolz ist zum Fleiße, Der suche ein andres Asyl. Wenn die Raben und Geier verschwinden, Die vom Fleisch sich der Armuth genährt — Die Fluren der Erde, wir finden Sie sicher dann sonnig verklärt! Auf zum letzten Kampfe Schließet Eure Reih’n, Die Internationale Wird dann die Losung sein. |