| Versione tedesca di Michi e Herbert Killian (secondo Fabrizio... |
VORÜBERGEHEND (DIE PASSANTINNEN) | DIE PASSANTINNEN |
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Ich singe dies Lied allen Frauen, | Ich widme dieses Lied |
die mit Augen der Liebe zu schauen | Jeder Frau, die als Geliebte betrachtet wurde |
ein Moment der Freiheit mir gewährte, | In einem Augenblick der Freiheit |
für jene, die man kaum kannte, | Der, die ich kaum kennengelernt habe |
weil keine Zeit war und es nicht lohnte, | Wir hatten keine Zeit und doch hätte es sich gelohnt |
in eine Ewigkeit sich zu verlieren. | Ein ganzes Jahrhundert zu verlieren. |
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Für jene, die kaum zu erkennen, | Der, die man sich fast nur vorstellen kann, |
du siehst sie gerade noch vorüber rennen, | So schnell hast du sie vorbeihuschen sehen |
durch einen Spalt deines Fensters. | Vom Balkon zu einem entfernteren Geheimnis |
Ihr nie gegebenes Lachen | Und du liebst es, dich an ihr Lächeln zu erinnern, |
kann Freude in dir entfachen | Das sie dir nicht geschenkt hat und das du entschieden hattest |
in Augenblicken ohne Trost. | In einer Leere aus Glück. |
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Für eine kurze Reisebekanntschaft, | Der Reisegefährtin, |
deren Augen, die allerschönste Landschaft, | Ihre Augen, die schönste Landschaft, |
den Weg zum Ziel dir verkürzen; | Lassen dir den Weg viel kürzer erscheinen |
einzig du vielleicht kannst sie verstehen, | Und vielleicht bist du der Einzige, der sie versteht |
statt ihr zu folgen, lässt du sie gehen, | Und du läßt sie aussteigen ohne ihr zu folgen |
ohne auch nur zu streifen ihre Hand. | Ohne ihre Hand berührt zu haben. |
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Für all jene, die schon vergeben, | Denen, die schon genommen wurden |
die ein Leben ohne Aussicht leben | Und denen während sie enttäuschte Stunden erleben, |
mit einem Mann, der sich selbst nicht mehr gleicht, | Mit einem mittlerweile zu sehr veränderten Mann |
sie ließen dich – sinnlos – verstehen, | Dich, unnötige Verrücktheit, |
den tiefsten Grund ihrer Wehmut zu sehen, | Die Tiefe der Melancholie haben erleben lassen |
einer Zukunft ohne Hoffnung. | Einer verzweifelten Zukunft. |
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Schöne Bilder, die nur kurz erglimmen, | Wertvolle Bilder für einige Augenblicke, |
die bald schon weit weg verschwimmen, | Ihr werdet schon bald eine ferne Menge sein |
von jüngerer Erinn’rung verdeckt, | Überflügelt von einer jüngeren Erinnerung |
und sobald das Glück dann zurückkehrt, | Wenn auch kurz das Glück zurückkehren mag |
ist es selten nur, dass man sich erinnert, | Es ist sehr selten, daß man sich |
an Stationen auf dem Weg zum Glück. | An die Episoden des Weges erinnert. |
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Doch hat des Lebens Gunst dich verlassen, | Doch wenn das Leben aufhört dir zu helfen |
fällt es sehr schwer sie zu vergessen, | Ist es schwieriger einfach |
der Vorstellung glückliche Bilder | Das erahnte Glück zu vergessen, |
von Küssen, die zu geben man nicht wagte, | Die Küsse, die man nicht gewagt hat zu geben, |
von Gelegenheiten, die man sich versagte, | Die Gelegenheiten, die man nicht ergriffen hat, |
von Augen, die man nie wieder sah. | Die Augen, die man nie wieder gesehen hat. |
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Und dann, in einsamen Momenten, | Dann, in den Augenblicken der Einsamkeit |
wenn das Leben in Tränen will versinken, | Wenn das Bedauern zur Gewohnheit wird, |
wird Trauer uns zur Gewohnheit, | Eine Art des Zusammenlebens, |
die Trauer um die Lippen all jener, | Beweint man die entrückten Lippen |
die vorübergingen und die wir | All dieser schönen Passantinnen, |
nicht aufhalten konnten. | Die wir nicht festhalten konnten. |