Hexagone
RenaudLa versione in "Schwyzertüütsch" (alemannico svizzero, o svizzero-tedesco)... | |
HEXAGONE | S' SÄCHSECK |
Im Januar fallen sie sich um den Hals, Weil ein neues Jahr anfängt, Was aber seit Ewigkeiten Frankreich nicht besonders verändert hat. Die Tage und Wochen ziehen vorüber, Nur das Drumherum ändert sich, Die Mentalität bleibt dieselbe: Alles schäbige Schufte, verlogene Arschlöcher. | Si umarmed sich im Januar Will es neus Jahr afangt Aber sit Ewigkeite Hät sich Frankrich nöd gross veränderet D´Wuche und Täg vergönd Nur s Dekor entwicklet sich D´Mentalität isch di gliich Alli scheusslich, alli falsch. |
Sie sind nicht müde, sich im Februar An Charonne zu erinnern, An vereidigte Folterknechte, Die ihr Geschäft sorgfältig verrichteten; Frankreich ist ein Bullen-Staat, An jeder Ecke stehen Hundert davon rum, Um der öffentlichen Ordnung Geltung zu verschaffen, Morden sie ungestraft. | Si sind nöd vill, im Februar, wo sich a Charonne erinnered, vereidigti Schleger wo ihres Bedürfnis usfüered Frankrich isch s Land vo de Polizischte a jedem Egge häts hundert zum di öffentlichi Ornig durezsetze mordeds ungstraft. |
Wenn man im März Auf der anderen Seite der Pyrenäen Einen Anarchisten aus dem Baskenland exekutiert, Um ihm beizubringen, was es heißt, Revolte zu machen, Schreien, weinen sie und empören sie sich fürchterlich Über diesen widerlichen Tod, Aber sie vergessen, daß die Guillotine Auch bei uns noch funktioniert. | Wämmer im März uf de andere Site vo de Pyrenäe en baskische Anarchischt exekutiert zum ihn z´lehre, sich z widersetze schreieds, brüeleds und entsetzed sichs über di schändlich Tötig aber si vergässed dass d´Guillotine bi eus immer no in Betrieb isch. |
Unter dem Zeichen des Sechsecks geboren zu sein, Das sollte man zur Zeit besser lassen: Der König der Arschlöcher, auf seinem Thron, Ich würde nicht wetten, daß er deutsch ist. | Under em Zeiche vom Sächseck gebore worde z´sii Isch nöd s Beschte womer im Momänt cha mache Und de König vo de Arschlöcher uf sim Thron Ich wette nöd daser en Düütsche isch. |
Man hat ihnen im April, Im Fernsehen und in den Zeitungen erzählt, Die Wintermäntel ja nicht wegzulegen, Daß der der Frühling erst demnächst dran ist: Den alten Prinzipien aus dem sechzehnten Jahrhundert Und den schwachsinnigen Traditionen Wird buchstabengenau gefolgt, Sie erregen mein Mitleid, all die Deppen. | Im April hät mer ihne gseit si seled sich nöd z fescht iipacke de Früelig chämi bald die alte Prinzipie usem sächzähte Jahrhundert und di blöde alte Traditione si wändet si wortwörtlich a die Tuble tüend mer leid. |
Sie erinnern sich, wie im Mai Das Blut von Anarchisten und Kommunisten floß, An eine verfehlte Revolution, Die beinahe die Geschichte umgekrempelt hätte. Ich erinnere mich vor allem an diese Ochsen, Die vor der Freiheit Angst bekamen Und zu Millionen die Ordnung und die Sicherheit wählen gingen. | Im Mai erinnered si sich anes Bluet wo rot und schwarz gloffe isch ane verfählti Revolution wo fascht d´Gschicht gänderet het ich erinnere mi vor allem a d Schaf vo de Freiheit verschreckt zu Millione zu de Wahle gange für d´Ornig und d´Sicherheit. |
Sie begehen zusammen im Juni Eine Landung in der Normandie, Sie gedenken des braven amerikanischen Soldaten, Der kam, um sich weit weg von zu Hause umnieten zu lassen. Sie vergessen, daß die Franzosen, Vor Bomben sicher, "Es lebe Pétain" schrien, Und daß die anderen fett in London saßen Daß es nicht viele Jean Moulins gab. | Im Juni gedänkeds ere Landig i de Normandie si dänked an tapfere Ami-Soldat wo cho isch zum wiit vo ihm dehei z´sterbe si vergässed, dass under de Bombe d´Franzose gschroue händ "Höch de Pétain!" dass z´London guet versteckt gsi sind dass es nöd vill Jean Moulin gha hät. |
Unter dem Zeichen des Sechsecks geboren zu sein Bringt keinen Ruhm,wirklich nicht; Und der König der Deppen, auf seinem Thron, Erzählt mir nicht, er sei Portugiese. | Underem Zeiche vom Sächseck gebore worde z´sii isch nöd würkli en Ehr und de König vo de Arschlöcher uf sim Thron, ich glaub nöd, das er Portugies isch. |
Sie feiern ein Fest im Juli, In Erinnerung an eine Revolution, Die niemals das Elend und Die Ausbeutung abgeschafft hat. Sie betäuben sich im Volksfest, Feuerwerken und Tamtam; Sie glauben im Bier zu vergessen, Daß sie wie Besoffene regiert werden. | Im Juli gits es Fäscht Zur Erinnerig ane Revolution wo nie s Elend und d´Usnützig usgrottet hät si freued sich a Bäll, Füürwerk und Musig und wänd im Bier vergässe dass s´wie Idiote regiert werded |
Im August heißt's dann: endlich frei! Nach einem langen Fabrikjahr Schreien sie: "Hoch lebe der bezahlte Urlaub"; Sie vergessen dabei ein bißchen die Maschine. In Spanien, Griechenland oder Frankreich Gehen sie alle Strände verpesten Und allein durch ihre Anwesenheit Die ganzen Landschaften ruinieren. | Im Auguscht git´s d´Freiheit nacheme lange Monet i de Fabrik sie schreied: "Höch di zahlte Frei!" si vergässed echli d Maschine in Spanie, Griecheland oder Frankriich si verschmutzed d´Stränd und nume dur ihres Dasii alli Landschafte zerstöre. |
Wenn man im September Im Herzen Lateinamerikas Ein Volk und eine Freiheit hinmordet, Sind sie alle da, dagegen anzuschreien; Ein Botschafter kommt daher, Mit offenen Armen wird er empfangen, Ja ja, der Faschismus ist überall das Geschwür, Von Santiago bis Paris. | Wämmer im Septämber es Volk und e Freiheit ermordet im Herz vo Latiinamerika gits nöd vill vo schimpfed en Botschafter chunnt zrugg wird mit offene Arme empfange de Faschismus isch d´Gangräne z´Santiago wi z´Paris |
Unter dem Zeichen des Sechsecks geboren zu sein, Ist wirklich kein leichtes Los, Und der König der Idioten, auf seinem Thron, Der ist Franzose, da bin ich sicher. | Under em Zeiche vom Sächseck gebore worde z´sii Isch würkli e kei liechti Ufgab Und de König vo de Arschlöcher uf sim Thron, er isch Franzos, ich bi sicher. |
Im Oktober, wenn die Weinernte fertig ist Und die Traube in den Fässern gärt, Brüsten sie sich mit ihren Weinbergen, Ihren "Côtes du Rhône" und ihren "Bordeaux". Sie exportieren das Blut der Erde Ein bißchen überallhin ins Ausland; Ihr Wein und ihr Camembert Sind der einzige Stolz dieser Chauvis. | Wänn d´Wiläsi fertig isch im Oktober gäred d´Truube i Fässer si sind sehr stolz uf ihri Wiiberg ihren Côtes-du-Rhône und ihren Bordeaux si exportiered s Bluet vo de Erde echli überall i s Usland ihrem Wii und ihren Camembert das isch ihri einzig Ehr |
Im November, auf dem Auto-Salon, Gehen sie zu Millionen die neusten Modelle von Peugeot bewundern, Die sie sich niemals werden leisten können; Die Karre, der Fernseher, der Tiercé, Das ist das Opium des Volkes der Franzosen, Das unterdrücken heißt es töten, Es ist eine Gewohnheitsdroge. | Im Novämber, am Autosalon chömeds zu tuusige de neuschti Peugeot go bewundere wo si sich nie werded leischte chöne de Chare, d´Chischte, d´Zahlige das isch s Opium vom französische Volk ihm das z´verbüüte würs töte s´isch e Gwöhnigsdroge. |
Im Dezember ist die Verzückung dran, Das große Fressen und die kleinen Geschenke, Alle sind aber noch genauso mürrisch, Aber trotzdem kommt Freude auf in den Ghettos, Freude! Die Erde kann aufhören, sich zu drehen, Sie werden auf keinen Fall ihr Weihnachts-Mitternachtsessen verpassen: Ich würde sie alle zu gern verrecken sehen, Und zwar Von Pute mit Mandeln erstickt ! | Im Dezämber isch´s de Höhepunkt S grosse Frässe und di chliine Gschänkli Si sind immer gliich verdrosse Aber i de Ghettos gits Freud D´Erde chan ufhöre, sich z´dräie Si werded ihres Fäschtässe nöd verpasse Ich möcht si alli krepiere gseh A Truthahn mit Marroni erschtickt |
Unter dem Zeichen des Sechsecks geboren zu sein, Man kann nicht sagen, daß das lustig ist, Und wenn der König der Arschlöcher seinen Thron verlöre, Gäbe es 50 Millionen Aspiranten. | Under em Zeiche vom Sächseck gebore worde z´sii Mer cha nöd säge das das verbindend isch Wänn de König vo de Arschlöcher sin Thron verlüüre würd Gäb´s 50 Millione Prätendante |