Legende vom toten Soldaten
Bertolt BrechtOriginal | Versione di Giorgio Strehler con musica di Gigi Lunari, come... |
LEGENDE VOM TOTEN SOLDATEN Und als der Krieg im fünften Lenz Keinen Ausblick auf Frieden bot, Da zog der Soldat seine Konsequenz Und starb den Heldentod. Der Krieg war aber noch nicht gar, Drum tat es dem Kaiser leid, Daß sein Soldat gestorben war: Es schien ihm noch vor der Zeit. Der Sommer zog über die Gräber her, Und der Soldat schlief schon. Da kam eines Nachts militär- ische Ärztliche Kommission. Es zog die Ärztliche Kommission Zum Gottesacker hinaus. Und grub mit geweihtem Spaten den Gefallnen Soldaten aus. Der Doktor besah den Soldaten genau, Oder was von ihm noch da war. Und der Doktor fand, der Soldat war k.v. Und er drückte sich vor der Gefahr. Und sie nahmen gleich den Soldaten mit, Die Nacht war blau und schön. Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte, Die Sterne der Heimat sehn. Sie schütteten ihm einen feurigen Schnaps In den verwesten Leib Und hängten zwei Schwestern in seinen Arm Und ein halbentblößtes Weib. Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt, Drum hinkt der Pfaffe voran, Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt, Daß er nicht stinken kann. Voran die Musik mit Tschindara Spielt einen flotten Marsch. Und der Soldat, so wie er's gelernt, Schmeißt seine Beine vom Arsch. Und brüderlich den Arm um ihn Zwei Sanitäter gehn. Sonst flög er noch in den Dreck ihnen hin, Und das darf nicht geschehn. Sie malten auf sein Leichenhemd Die Farben Schwarz-Weiß-Rot Und trugen's vor ihm her; man sah Vor Farben nicht mehr den Kot. Ein Herr im Frack schritt auch voran Mit einer gestärkten Brust, Der war sich als ein deutscher Mann Seiner Pflicht genau bewußt. So zogen sie mit Tschindara Hinab in die dunkle Chaussee, Und der Soldat zog taumelnd mit, Wie im Sturm die Flocke Schnee. Die Katzen und die Hunde schrein, Die Ratzen im Feld pfeifen wüst: Sie wollen nicht französisch sein, Weil das eine Schande ist. Und wenn sie durch die Dörfer ziehn, Waren alle Weiber da. Die Bäume verneigten sich, der Vollmond schien, Und alles schrie hurra. Mit Tschindara und Wiedersehn. Und Weib und Hund und Pfaff! Und mittendrin der tote Soldat Wie ein besoffner Aff. Und wenn sie durch die Dörfer ziehn, Kommt's, daß ihn keiner sah, So viele waren herum um ihn Mit Tschindra und Hurra. So viele tanzten und johlten um ihn, Daß ihn keiner sah. Man konnte ihn einzig von oben noch sehn, Und da sind nur Sterne da. Die Sterne sind nicht immer da, Es kommt ein Morgenrot. Doch der Soldat, wie er's gelernt, Zieht in den Heldentod. | LA LEGGENDA DEL SOLDATO MORTO C'era speranza di pace la guerra era sempre li il nostro soldato decise di morire da eroe, e morì Ma il Kaiser la prese assai male e disse "così non va, morire con tanto anticipo è un atto di viltà" E mentre l'estate sfioriva il corpo sottoterra il Kaiser pensò di arruolarlo per rispedirlo in guerra Riuniti in commissione tre della sanità dissotterraron le ossa che marcivan già I medici lo visitarono come se fosse vivo e dissero "Bah, non ha niente" è solo un lavativo Gli dissero "alzati in piedi" Il cielo era tutto blu Senz'occhi il soldato alzò il viso e vide le stelle lassù Gli versarono un poco di grappa sulla salma imputridita lo affidarono a due infermiere e ad una donna un pò svestita E un prete davanti al turibolo e mirra e incenso fumanti perchè tanta puzza non turbi il naso degli astanti E in testa la banda con trombe e tamburi e piatti e cindarara E il bravo soldato che marcia un due eh - un due eh avanti marsc! Fraterni lo reggon due medici marciando con lui se no nel fango senz'altro cadrebbe e il Kaiser direbbe "Ma no!" Dipinto hanno il sudario trovato al cimitero Adesso è un tricolore bianco rosso e nero Davanti a tutti un signore in frak dall'aria assai perbene che sa che alla cerimonie si va vestiti bene Per tutte le strade di notte con trombe tamburi e cindarara barcolla il soldato ma batte il passo ogni colpo di cindarara i cani, i gatti, i somari accorrono a sentire parola d'ordine anche per loro è vincere o morire S'affaccian le donne ai balconi tra fior di geranio e lillà. Risplende in cielo la luna e tutti gridano urrà E il chiasso dei pianti e i saluti il prete e la banda stonata E in mezzo il cadavere in armi come una scimmia drogata Traversa il soldato i villaggi ma vederlo nessun ce la fa Tanti gli stanno dattorno con le trombe i tamburi e gli urrà Gli ballan gli cantano addosso ma lui non si vede già più son forse le stelle a vederlo che brillano in cielo lassù Poi anche le stelle svaniscono e il cielo comincia a schiarire e il bravo soldato ora è pronto per l'ultima volta a morire. |