Lingua   

Spuk in der Kaserne

Manfred Greiffenhagen
Lingua: Tedesco




In einer Stadt, von allem abgeschlossen,
In einem Land, das vielen heut noch fremd,
In einer Welt, in der viel Tränen flossen,
In einer Zeit, die alles in uns hemmt,
Erscheinen wir in festlich hellem Rahmen,
Vor Ihnen, meine werten Herrn und Damen.

Den jungen Menschenkindern, die sich fanden
Sie zu erfreuen, sei deshalb gedankt,
Sie haben selbst schon viel zu gut verstanden,
Was diese Zeit und was ihr Geist verlangt.
Doch mit dem Rechte ihrer jungen Jahre
Erblicken sie im Frohsinn nur das Wahre.

Wer wollte ihnen auch das Recht bestreiten,
Zu singen und im Tanze sich zu drehn,
Der vielbeliebte Hinweis auf die Zeiten
War stets bei denen nur, die abseits stehn:
Es läßt sich leicht von fern mit billgen Mitteln
Verständnislos an einer Leistung kritteln.

Sie haben sich nach ihren Arbeitsstunden
Die Lieder und die Tänze einstudiert,
Und echte Freude haben sie empfunden,
Als man mit ihnen dieses Spiel probiert.
Was so entstand - wer wollt es kritisch trennen -,
Ist das Produkt von Wollen und von Können.

Sie wollen Ihnen heute gar nichts zeigen,
Sie spielen für sich selbst das kleine Spiel,
Sie tanzen unbeschwert den muntern Reigen,
Das Publikum bekümmert sie nicht viel,
Wobei Sie keineswegs vergessen wollen,
Den Beifall, den so gern man hört, zu zollen.

Nun wird es Nacht, es leuchten schon die Sterne,
Es schläft die Stadt, fast jede Arbeit ruht,
Und nur ein Scherz, ein Spuk in der Kaserne,
Dringt in die Stille, voller Übermut.
Es geht ein Posten pflichtgemäß die Runde,
Das Spiel beginnt, es schlägt die Geisterstunde.



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